Richard Thurnwald

deutscher Ethnologe und Forschungsreisender; Prof. u. a. in Berlin; Forschungsreise u. a. nach Neu-Guinea, nach Ostafrika und zu den Salomo-Inseln; Veröffentl. u. a.: "Die menschl. Gesellschaft", "Des Menschen Aufstieg zwischen Vernunft und Wahn"

* 18. September 1869 Wien

† 19. Januar 1954 Berlin

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 30/1954

vom 19. Juli 1954

Wirken

Richard Thurnwald wurde am 18. Sept. 1869 in Wien als Sohn eines Fabrikdirektors geboren. Nach dem Studium an den Universitäten Wien und Berlin promovierte er zum Dr. jur., war dann zunächst Verwaltungsbeamter in Bosnien und darauf an der Handelskammer in Graz tätig.

Im Jahre 1900 gab er seinen juristischen Beruf auf und beschäftigte sich in Berlin mit orientalischen und ethnographisch-anthropologischen Studien. In den Jahren 1906 - 1909 machte er seine erste Forschungsreise nach der Südsee im Auftrag des Berliner Museums für Völkerkunde. Auch nach dem Balkan, Ägypten und dem Fernen Osten führten ihn Forschungsreisen. In den Jahren 1912 - 1915 unternahm er eine zweite Expedition nach der Südsee (Neu-Guinea) im Auftrage des damaligen Kolonialamtes. Infolge des inzwischen ausgebrochenen Krieges kam er bei seiner Rückreise nur bis nach Nordamerika, wo er sich dann bis zum Ende des Krieges an der Berkeley-Universität bei San Francisco aufhielt.

Im Jahre ...